Wie erkennt man einen seriösen Verlag?

Dein Werk ist erstellt und was nun? – Verlag oder Selfpublishing

Wir versuchen zuerst einiges rund um den österr. Verlag zu klären.

§1172 ABGB 3. Verlagsvertrag
Durch den Verlagsvertrag verpflichtet sich der Urheber eines Werkes der Literatur, der Tonkunst oder der bildenden Künste oder sein Rechtsnachfolger, das Werk einem anderen zur Vervielfältigung und Verbreitung für eigene Rechnung zu überlassen, dieser (der Verleger) dagegen, das Werk zu vervielfältigen und die Vervielfältigungsstücke zu verbreiten.

§ 1173 ABGB
Wurde über die Anzahl der Auflagen nichts bestimmt, so ist der Verleger nur zu einer Auflage berechtigt. Vor dem Absatze der Auflage darf der Urheber über das Werk nur dann anderweitig verfügen, wenn er dem Verleger eine angemessene Schadloshaltung leistet.

§ 16 UrhG Verbreitungsrecht.
(1) Der Urheber hat das ausschließliche Recht, Werkstücke zu verbreiten. Kraft dieses Rechtes dürfen Werkstücke ohne seine Einwilligung weder feilgehalten noch auf eine Art, die das Werk der Öffentlichkeit zugänglich macht, in Verkehr gebracht werden.
(2) Solange ein Werk nicht veröffentlicht ist, umfasst das Verbreitungsrecht auch das ausschließliche Recht, das Werk durch öffentliches Anschlagen, Auflegen, Aushängen, Ausstellen oder durch eine ähnliche Verwendung von Werkstücken der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
(3) Dem Verbreitungsrecht unterliegen – vorbehaltlich des § 16a – Werkstücke nicht, die mit Einwilligung des Berechtigten durch Übertragung des Eigentums in einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaft oder in einem Vertragsstaat des europäischen Wirtschaftsraums in Verkehr gebracht worden sind.

Erwirbt ein Verlag die Nutzungsrechte an Deinem Buch, so verpflichtet sich dieser, es zu drucken, Marketingmaßnahmen zu setzen (österr. Verlagsrecht) und auf den Markt zu bringen.

Ein seriöser Verlag bekommt niemals Geld von Dir!

Oft lassen unseriöse Unternehmen, bei denen es sich nach Verlagsrecht nicht einmal um Verlage handelt, die Autoren im Glauben, dass eine Kostenübernahme Praxis im Verlagswesen sei. Das sind meist Druckkostenzuschussverlage, wobei Du das Korrektorat und Lektorat sowie Cover-Design selbst bezahlen musst. Unter Umständen musst Du auch ein bestimmtes Kontingent selbst abnehmen.

Wenn ein Verlag Dein Manuskript lobt und Dir gleichzeitig aber ein Angebot über die entstehenden Kosten sendet, so lehne dankend ab.
Es gibt eine Ausnahme, die erklären wir später.

Das wirtschaftliche Risiko bei der Buchproduktion liegt einzig beim Verlag. Dafür gibt es auch keine Garantie für einen monetären Erfolg. Für die Zeit, die Du für Dein Werk investiert hast bekommt man nur einen Bruchteil des Verkaufspreises.

Die gegenständlichen Ausführungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Verbindlichkeit.

 

0 replies on “Wie erkennt man einen seriösen Verlag?”