Josefa Plank, WERDEGANG oder VOM SCHMERZ KEINE AHNUNG (Rez. v. Andreas H. Buchwald

 

Es ist eine brillante psychologische Abhandlung, das Buch mit dem seltsamen Titel von Josefa Plank. Eindringlich analysiert die Autorin den Erziehungsweg eines zu lebenslanger Haft wegen Mordes Verurteilten. Dabei gelangt sie zu der bitteren Erkenntnis, dass im Grunde die gesamte „postmoderne“ Gesellschaft traumatisiert ist und unterschwellige Kriminalität produziert, da sämtliche Erziehungs- und ganz besonders Liebesdefizite nahezu automatisch von Generation zu Generation weitergegeben werden. Dabei spielt es eher eine geringe Rolle, inwieweit das bewusst oder unbewusst geschieht; doch hat bewusstes Handeln erheblich eher die Chance, sich selbst zu korrigieren. Möglichkeiten bzw. Wege aus dem Dilemma sieht und benennt die Autorin in diesem Zusammenhang ebenfalls.

Das Buch ist leicht lesbar und für jeden Nichtpsychologen gut verständlich; die aufgebauten Kausalketten sind nachvollziehbar und einleuchtend. Bereits im Vorwort werden die Werke von Arthur Janov als Hauptquelle benannt; der allgemeine Textteil bleibt gut überschaubar, weil die Autorin auf weitere Verweise verzichtet. Ihre Ausführungen sind selbsterklärend und weichen – was die meisten Leser als wohltuend empfinden dürften – trotz ihres wissenschaftlich-untersuchenden Anspruchs an keiner Stelle auf Fachsprachungetüme aus.

Edition scribere & legere · ISBN 978-3-942469-84-5 · 220 S.

Exklusiv erhältlich in der Buchhandlung Bookpoint, Kalvarienberggasse 30, 1170 Wien.

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