Margit Heumann – Zwei Mütter sind eine zu viel“

 

Im Old School, bei unserem Treffen des Kulturinstitutes scribere et legere, las Margit Heumann einen Auszug aus ihrem Buch „Zwei Mütter sind eine zu viel“.

Zum Buch: Die Ausgangssituation ist der ganz normale Alltag einer vierköpfigen Familie, in der jeder seinen Platz hat. Die üblichen Spannungen, Meinungsverschiedenheit und Hürden in Beruf, Schule und Freizeit bewältigen sie recht pragmatisch, nicht konfliktfrei, doch meist erfolgreich. Schwierig wird es, als ein Päckchen Briefe aus Mitrovica eintrifft. Es sind Geburtstagsbriefe der leiblichen Mutter an ihr Kind, die ihre kurze gemeinsame Geschichte nacherzählen. Sie sind für die inzwischen 16jährige Danica und ihre Adoptivmutter Juna ein emotionaler Schock und machen das Zusammenleben zu einem Minenfeld. Ihre Reaktionen sind von Schuldgefühlen und Aggressionen begleitet, das Bemühen um gegenseitiges Verständnis und Versöhnung ist blockiert.

Der Roman wird aus drei Perspektiven erzählt: aus der Sicht der Adoptivtochter, der Adoptivmutter und – in Briefen – der biologischen Mutter. Diese Struktur ist nicht zufällig. Die Intention ist, nicht nur die unterschiedlichen Standpunkte authentisch darzustellen, sondern positive und negative Reaktionen gleich wichtig zu nehmen – ein Plädoyer für Toleranz und Empathie. Die Handlung ist rein fiktiv, auch wenn natürlich persönliche Erfahrungen mit eingeflossen sind.

Alle Anwesenden empfanden diesen Auszug als eine Bereicherung im literarischen Bereich. In der anschließenden Diskussion erklärte die Autorin, wie dieses Buch entstanden ist.

Margit Heumann, geboren 1949, ist in Vorarlberg aufgewachsen und Mutter zweier Kinder. Sie besuchte die Handelsschule, lebte ein Jahr in London und verbrachte einige Berufsjahre als Sekretärin in Österreich und der Schweiz. 1972 erfolgte der Umzug nach Deutschland und erweiterte ihre Berufserfahrung im Buchhandel. Eine ihrer Besonderheiten war die Ausbildung zur Reitlehrerin und ein eigener Reitbetrieb. Ende 2008 erfolgte der Umzug nach Wien. Heute lebt sie zum Teil in Österreich und Deutschland. Ihre ersten Veröffentlichungen erfolgten bereits in den 60er Jahren. Seit 2008 widmet sie sich der intensiven belletristischen Textproduktion. Zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien, Literaturzeitschriften, Hörbüchern und Internetportalen ergänzen ihr schöpferisches Wirken. Neben ihrer literarischen Tätigkeit schreibt sie Sachbücher über den Umgang mit Pferden. Sie ist Mitglied im Verband Literatur Vorarlberg und in der IG Autorinnen und Autoren.

Zwei Mütter sind eine zu viel, Roman, Nepa-Verlag 2017, ISBN 978-3-9468140-7-8

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