Margit Heumann, EIN SCHRÄGER BLICK AUF NÜRNBERG (Rez. v. Andreas H. Buchwald)

Margit Heumann blickt schräg auf europäische Großstädte. Zumindest hat sie, nachdem Ein schräger Blick auf Wien von ihr veröffentlicht worden war, nun eine zweite Metropole auf diese Weise unter die Lupe genommen. Und sie weiß bestimmt, wovon sie schreibt. In den Vorarlberger Bergen ist sie aufgewachsen, hat nach einigen Auslandsjahren einen Islandpferdehof im ländlichsten Teil Bayerns betrieben und anschließend das urbane Kontrastprogramm gewagt: erst Wien, jetzt Nürnberg.

Ihre „schrägen Blicke“ sind alles andere als alltägliche Städtebücher.

Sie sind auch keine Reiseführer, obwohl die typischen Sehenswürdigkeiten nicht verschont werden.

Sie sind keine Essays über die Unterschiede zwischen Stadt und Land, obwohl gerade die aufs Korn genommen werden.

Sie sind keine autobiographischen Rückblicke, obwohl persönliche Erlebnisse verarbeitet sind.

Und sie sind auch kein Berichte über Zweitdomizile, obwohl genau die unter die Lupe genommen werden.

Vielmehr blickt die Autorin von einem leicht „ver-rückten“ Standpunkt auf Unterschiede zwischen Wien und Nürnberg, zwischen Stadt und Land, zwischen Kurzbesuch und dauerhaftem Ankommen. Das Ergebnis ist ein Mix aus touristischen Highlights, individuellen Beobachtungen, schrägen Vergleichen und praktischen Erfahrungen mit Zweitwohnsitzen.

Auch stilistisch wechselt das Buch und bildet eine Mischung aus erzählender Prosa, schrägen Aufzählungen, Dialogszenen, einer Prise Mundart und zahlreichen Schwarzweiß-Fotos, um auch optische Akzente für die Leser zu setzen.

Für jeden, der Nürnberg kennt, dürfte es eine vergnügliche Lektüre sein; wer die Stadt jedoch noch nie besucht hat, wird es nach Margit Heumanns Beschreibungen mit hoher Wahrscheinlichkeit tun.

Edition scribere & legere · ISBN 978-3-942469-65-4 · 202 S.

Exklusiv erhältlich in der Buchhandlung Bookpoint, Kalvarienberggasse 30, 1170 Wien; auch als E-Book verfügbar.

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