Kleine Komödie am Kai

Kleine Komödie am Kai

Betritt man den kleinen Vorraum, steigt die Stufen hinunter zur Theaterkasse und weitere Stufen zum Foyer, so fühlt man sich beinahe wie daheim. Es ist eine fast familiäre Atmosphäre von der man sofort gefangen wird. Der Zuschauerraum ist größer als man ihn auf Grund der kleinen Eingangsräumlichkeiten erwartet hätte und doch irgendwie heimelig. Kurz ein Theater zum Wohlfühlen.

Es ist Premierenabend einer Komödie von Alexander Ollig. Der vielbeschäftigte Autor schrieb unter anderem gehobene Boulevardkomödien für das Theater, darunter auch:

„Schwiegermutter und andere Bosheiten“, die jetzt bis Anfang April auf dem Spielplan der Kleinen Komödie steht. Da es eine Premiere ist, sind sehr viele Prominente aus der Theater und Künstlerwelt anwesend.

In drei Akten werden dem Zuschauer Szenen in einem gemütlichen Wohnzimmer, aus dem Alltag von Ehe, Freundschaft und Liebschaft serviert. Die momentanen Beziehungsschwierigkeiten des Ehepaares Mendl, das Auftauchen der exzentrischen Mutter der Frau, der unerwartete Besuch zweier Freundinnen, eine davon mit Liebhaber, der sich als Verflossener aller drei Frauen entpuppt, sorgen für reichlich turbulente Handlungen. Die spritzigen, oft spitzen Dialoge, drücken ganz ordentlich auf die Lachmuskeln. Schade, dass die eine oder andere Pointe verloren geht, weil sie zu leise gesprochen wird.

Die fünf Darsteller Christian Spatzek, Susanna Hirschler, Irene Budischowsky, Rudolf Larsen und vor allem Edith Leyrer als Schwiegermutter, halten das Publikum mit ihrer treffenden Darstellung der verschiedenen Charaktere durchgehend bei bester Laune.

Eine ausgesprochen amüsante Idee des Regisseurs Christian Spatzek war auch, die Darstellung von etwas derberen Auseinandersetzungen in Zeitlupe ausführen zu lassen und dabei mit Lichteffekt zu spielen.

Für alle Komödienliebhaber ein lohnender Abend. Man wünscht der rührigen, idealistischen und höchst engagierten Leiterin des Theaters Sissy Boran, dass sie weiterhin viel Erfolg hat.

Mit einem bekannten Ausspruch von Karl Farkas kann man nur den Rat geben:

„Schauen sie sich das an!“

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