Die Rose des Kaisers

Die Rose des Kaisers

ist der Titel einer brandneuen Operette, oder vielleicht besser noch Singspiel genannt, die am 16. März 2019 im Kulturzentrum Marchfeld, Strasshof, kurz KUMST genannt, die Uraufführung hatte.

Es ist großartig, dass durch das unermüdliche Engagement des umtriebigen, selbst künstlerisch als Schriftsteller und Seidenmaler bekannten Arztes Dr. Gerhard Kitzler, immer wieder Höhepunkte, seien es Ausstellungen, Lesungen, Konzerte, Theater- Opern– und Operettenabende und vieles mehr im KUMST dem interessierten Publikum nahe gebracht werden kann. Er macht es möglich, den Menschen außerhalb der Hochkultur der Großstadt, zu moderaten Preisen, eine vielfältige Palette der unterschiedlichsten Veranstaltungen anzubieten. Diesmal sogar eine Uraufführung.

Die Rose des Kaisers ist nicht, wie man nach dem Titel annehmen könnte, die Königin der Blumen, sondern, wie man im Laufe des Stückes erfährt, ein Leberfleck in Rosenform auf einer sehr hinterlistigen Stelle am Körper des Kaisers und durch Indiskretion an die Öffentlichkeit gelangt.

Es ist die Zeit zu Beginn des Ersten Weltkrieges, in der ein Komponist wegen Ausbruch des Krieges aus Paris ausgewiesen wird. Ein Gaunerpärchen stiehlt ihm seine Habseligkeiten und in seinen Noten vermutet die Geheimpolizei staatsgefährdende Codes. Dass sich auch die Reise durch mehrere Länder bis zur Ankunft in Bad Ischl sehr abenteuerlich gestaltet ist vorprogrammiert und sorgt für das rasante Libretto von Leopold Deitelbaum.

Dem Komponisten Paul Hertel ist es hervorragend gelungen viele bekannte Melodien zusammenzufügen und mit seinen Kompositionen nahtlos zu verbinden. Ein mitreißender Ohrenschmaus, der sogar manch einen im Publikum zum Mitschwingen veranlasst hat.

Das Wiener Operettenensemble OPER@TEE zeigte, dass es seine künstlerische Krise mit Bravour überwunden hat und begeistere das zahlreiche Publikum mit einer rasanten, frischen, belebenden und sehr humorvollen Aufführung. Die jungen Schauspieler konnten ihr komisches Talent voll ausspielen. Dass das Tempo bis zum Ende des Stückes anhielt, ist wohl auch dem bewährten Regisseur Gernot Kranner zuzuschreiben.

Das stark erneuerte und vergrößerte Ensemble harmonierte stimmlich gut. Die Darstellerin Ritas brillierte in den hohen Partien, während sie sich in tieferer Stimmlage, wie im Duett mit Lena, nicht so ganz wohl zu fühlen schien.

Die Choreographie von Christina Piringer wurde dem Inhalt des Stückes voll gerecht, temperamentvoll, flott und erfreulich, vom Ensemble dem Publikum vorgeführt.

Der altbewährte, souveräne musikalische Leiter und zugleich Pianist, Max Schamschula, wurde diesmal begleitet von Schlagzeug und Kontrabass, wodurch noch vollerer Klang erzeugt werden konnte.

Nachdem man diese erwähnenswerte, ausgezeichnet geglückte Uraufführung gesehen hat, wünscht man sich noch viele Darbietungen des aufgefrischten Ensembles von OPER@TEE.

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